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WARUM NICHT KICKL von Helmut Müller

Autorenbild: SIGOBLOGSIGOBLOG

Helmut Muellers Klartext

kritisch querzeitein


Erstellt am Oktober 6, 2024 von helmut mueller

Pourquoi pas Kickl?

Why not Kickl?

 

Österreich hat also gewählt. Wer nun aber sich der Illusion hingegeben haben mag, die Verlierer und zugleich Verantwortlichen für den desaströsen Zustand von Staat und Gesellschaft würden nun ihr Gewissen erforschen, sich zu ihrem Versagen glaubwürdig bekennen, Reue üben und gar Buße tun, wie es ja gerade von der Führung einer angeblich  „christlich-sozialen Partei“  erwartet wird, konnte nur enttäuscht werden. Nichts dergleichen ist eingetreten, und was die eher atheistischen rotgrünen Kader betrifft, so scheinen auch sie so stark von ihrer Unfehlbarkeit und Reinheit überzeugt zu sein, dass sie sich das Tauglichkeitszeugnis für den nächsten Regierungseintritt trotz Versagens gleich selbst ausgestellt haben. Die Gewinner der Wahl aber, die Freiheitlichen, dürfen sich vorerst in der komfortablen Wartezone etwas entspannen, ehe möglicherweise, wenn auch nicht schon morgen, für sie die Mühen der Ebene beginnen könnten.

Wie schon der Dichter der Romantik sagt, an der Spitze lässt sich die Kraft am besten ausüben. Aus diesem Grund, so nehme ich an, wird der Gewinner der österreichischen Nationalratswahl, Herbert Kickl,  an seinem Ziele, den Kanzlersessel zu erobern,  nicht locker lassen. Garantie dort anzukommen, hat er natürlich keine, zumal die anscheinend in ihrer Ehre gekränkten Wahlverlierer alles daran setzen werden, Kickls Bestreben bereits im Ansatz zum Scheitern zu bringen. Taktisch klug und den parlamentarischen Usancen gemäß hat man, Grüne ausgenommen, nun zwar nichts gegen einen blauen Nationalratspräsidenten, aber: wie weiter?

Wohl könnte Herbert Kickl, dessen anfängliches Wirken unter Haider, dann Strache, ich noch mit gewisser Skepsis verfolgte, einen Auftrag zur Regierungsbildung bekommen, aber nur um ihn dann bei seinen Bemühungen am „Njet“ der heimischen Vertreter des EU-Politbüros anrennen zu lassen, was der Koalition der Verlierer  den Weg zur Macht zwar freigeben, die Position der Freiheitlichen aber dadurch und nach einem möglichen Scheitern ihrer Gegner enorm stärken könnte. Wie gesagt, könnte. Aber warten wir einmal ab, noch ist nicht aller Tage Abend, Überraschungen in der Politik sind ja immer möglich, und das gilt für alle. Ein frischer Schub von frechem Wind könnte unserer Heimat allerdings gut tun.

Woher kommt aber dieser organisiert scheinende, von den üblichen Profiteuren des Systems aufgebotene Hass, diese auch von gewalttätigen  Chaoten angeführte Hetze gegen den blauen Frontmann? Dessen gelegentliche semantische Ausrutscher allein werden es wohl nicht sein. Schon die bereits zu Gewalttaten führende Hetze des sogenannten „Mainstream“ in unserem Nachbarland gegen die Alternative für Deutschland  (AfD) sowie Versuche, die national gestimmte Konkurrenz antidemokratisch auszubremsen, lassen erahnen, dass es da mehr als um Futtertrog-Neid geht. Ideologie, gewiss auch, vor allem aber bestimmte Interessen von außerhalb des Landes sind da mächtig wirksam.

 Die Europäische Union, an deren Ur-Wiege einst ehemalige Nationalsozialisten  und der CIA standen, ökonomisch geschwächt und demografisch am Holzweg, scheint ausschließlich geostrategisches Gebilde und Instrument US-amerikanischer Herrschaftsansprüche geworden zu sein. Bislang unterdrückte nationale Regungen, besonders im deutschsprachigen Raum, könnten nun aber durchaus diese Vasallen-Union und damit US-Interessen in Europa gefährden. Und damit natürlich auch persönliche Vorteile deren Günstlinge in Staat und Gesellschaft, was einerseits auch dieser von außen unterstützte jämmerliche Kampf gegen rechts und andererseits die Unterwerfung derselben linken und liberalen Eliten unter das Diktat Washingtons erklären mag.

Ob und wie nun eine etwaige unter spezieller Aufsicht stehende Kickl-Regierung vor einem von gewaltigen Interessen dominierten Hintergrund die mannigfaltigen Herausforderungen bewältigen könnte, bleibt erst einmal abzuwarten. Alles auf einmal, wird gewiss nicht machbar sein, doch wird eine Prioritätensetzung schon dadurch erschwert, dass es an allen wichtigen und dringenden Ecken bereits brennt. Dass innere und äußere Kräfte versuchen werden, jede Kickl-Initiative zu torpedieren, ist zu erwarten. Daher wäre von Anfang an entschlossene Gegenwehr und rasche Prioritätensetzung ratsam. Dabei würden diplomatisches Geschick und überzeugende, faktenbasierte Argumentation gewiss hilfreich sein.

Auf jeden Fall gilt auch heute noch: Lange auf Lorbeeren auszuruhen, wäre nicht angeraten, Der Ruhm, auch ein später, verleiht sie nur denTüchtigsten und Unerschrockensten, Sagte kein Geringerer als Friedrich der Große, dieser Philosoph und Kriegsherr. Mit Philosophie hat es einst auch ein jetzt doch eher dem innenpolitischen Kampf zugeneigter Herbert Kickl versucht, gelandet ist er schließlich  auf einem Gebiet, wo die Grenzen des Erkenntnisvermögens anders verlaufen als in der Philosophie und Krieg aus der Sicht eines Neutralen wohl auch einen anderen Stellenwert haben dürfte. Aber keinesfalls kann es schaden, im politischen Tagesgeschäft  philosophische Erkenntnisse nicht ganz zu ignorieren.

Noch wissen wir nicht, ob Herbert Kickl, mit solchen gewiss im Hinterkopf, das Handwerk eines Kanzlers mit Auszeichnung und hohem Verantwortungsbewusstsein wie auch Besonnenheit auf Dauer auszuüben im Stande sein würde. Unfehlbar und vollkommen sind ja nur seine Gegner. Das Arbeitsprogramm eines „Volkanzlers“ hätte ja heute selbst den Preußenkönig an die Grenzen seiner Belastbarkeit und Durchsetzungsmöglichkeiten gebracht. Hieße es doch, an zu vielen Fronten zu reüssieren: Neben wirtschaftlicher Gesundung und Gewährleistung sozialer wie innerer Sicherheit wären noch eine deutlichere  Festlegung einer österreichischen Friedens- und Neutralitätspolitik sowie  der Schutz von heimischer Biodiversität und die Festigung von Kultur und Identität unseres Landes vorrangige Ziele. Dass es nicht ganz nebenbei auch zu  einer Aufarbeitung der Corona-Zeit kommen müsste, sollte dabei nicht unter den Tisch fallen.

Da nun aber bei den wesentlichsten Fragen die durch die Migration entstandenen Probleme im Lande eine maßgebliche Rolle spielen, wird eine Lösung aller aufgetürmten anderen Probleme ohne grundlegende, ja wahrscheinlich radikale  und rascheste Bewältigung dieses einen nicht möglich sein. Alles in allem eine Mammut-Aufgabe, die  kaum in einer einzigen Legislaturperiode zu schaffen sein würde und deshalb in einem steten und aufrichtigen Dialog mit den Bürgen diesen dann auch verständlich gemacht werden sollte.

Ich denke, Herbert Kickl hätte bei nötigem Rückhalt und verlässlicher Gefolgschaft das Zeug und auch den Willen dazu. die dringendsten sowohl materiellen als auch die in hohem Maße vernachlässigten geistigen Daseinsaufgaben in Angriff nehmen zu versuchen. Wenn ihn dann nur nicht die Verlockungen der Macht doch noch auf Abwege führten. Oder die vereinten christlich-sozialen, neoliberalen und sozialistischen Glaubenskämpfer ihm  – wie üblich mit ausländischer Hilfe – in den Rücken fielen. Denselben stünde es jetzt besser an, ihrem Vaterlande zuliebe, sich endlich einmal durch Selbstverzicht  in vorbildlicher Bescheidung zu üben. Und „Asket“ Kickl den Versuch wagen lassen.

 
 
 

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